Hypertextgeschichte: Ein Urlaub mit Folgen/etwas Schlimmes passiert
Tante Susi konnte nicht mehr schlafen. Sie aß und trank fast nichts mehr.
Jeden Tag hoffte sie, dass es endlich eine Nachricht von der Polizei geben würde.
Zwei Wochen später klingelte das Telefon.
Tante Susi nahm ab und sagte: „Hansen am Apparat.“
Am anderen Ende erklang eine ernste Stimme:
„Guten Tag, hier spricht Herr Kulsch von der Polizei. Wir haben Jana gefunden.“
Tante Susi hielt den Atem an. „Wie geht es ihr?“
„Bitte kommen Sie sofort ins Polizeipräsidium. Dann erklären wir Ihnen alles“, sagte Herr Kulsch.
Zwanzig Minuten später trafen Tante Susi und Janas Eltern bei der Polizei ein.
Herr Kulsch führte sie in sein Büro.
Er schaute sie ernst an und sagte:
„Es tut mir leid, aber wir haben Jana tot aufgefunden. Und wir haben den Täter gefasst.“
Im Raum wurde es still.
Die Mutter schnappte nach Luft. Der Vater starrte ins Leere.
„Wie konnte das passieren?“, fragte er mit zitternder Stimme.
Tante Susi antwortete leise: „Ich erkläre euch alles zu Hause.“
„Unser Kind ist tot – und du bleibst so ruhig?“, rief die Mutter plötzlich.
„Ja, ich weiß auch nicht, was ich sagen soll!“, schrie Tante Susi verzweifelt.
Herr Kulsch hob die Hände. „Bitte beruhigen Sie sich. Ich verstehe, wie schwer das ist.“
Als die drei gehen wollten, fügte er noch hinzu: „Mein herzliches Beileid.“
Zu Hause erzählte Tante Susi alles.
Sie sprach über den Wetterbericht, den Schneesturm und dass sie geglaubt hatte, Jana würde direkt nach der Schule kommen.
Plötzlich fing die Mutter an zu weinen.
„Warum weinst du?“, fragte Tante Susi vorsichtig.
„Es tut mir leid“, flüsterte die Mutter. „Ich habe das alles nur aus Trauer gesagt.“
Der Vater legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wir alle suchen einen Grund, aber es gibt keinen.“
Am Abend saßen sie gemeinsam am Tisch.
Sie schauten sich alte Fotos von Jana an. Sie lachten und weinten dabei.
Zwei Wochen später war die Beerdigung.
Viele Menschen kamen, um sich von Jana zu verabschieden – Familie, Freunde, Lehrerinnen und Kinder aus ihrer Klasse.
Es war ein stiller, trauriger Tag.
Nach der Zeremonie saßen Janas Eltern und Tante Susi noch lange zusammen.
Sie schauten sich Fotos an, erinnerten sich an Janas Lachen, an ihren Mut und an all die schönen Momente mit ihr.
Obwohl ihre Herzen schwer waren, spürten sie auch:
Jana wird für immer ein Teil von ihnen bleiben.
In ihren Erinnerungen. Und in ihrer Liebe.
