Übung zu Moral

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Aufgabenstellung:

Lies jede Fabel aufmerksam durch und entscheide welche Moral zu der jeweiligen Geschichte passt. Überprüfe anschließend deine Antwort.

Hier geht es zu ersten Fabel:

1. Der Fuchs und der Storch

Eines Tages lud der Fuchs den Storch zum Mittagessen ein. Es gab nur eine Suppe, die der Fuchs seinem Gast auf einem Teller vorsetzte. Von dem flachen Teller aber konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts aufnehmen. Gierig fraß der Fuchs alles allein, bat den Storch aber immer wieder, es sich doch schmecken zu lassen.

Der Storch fühlte sich betrogen, blieb aber heiter, lobte die Bewirtung und lud den Fuchs seinerseits zum Essen ein. Als der Fuchs nun am anderen Tag zum Storch kam, stieg ihm der Duft des Bratens lieblich in die Nase. Der Storch hatte das Fleisch aber in kleine Stücke geschnitten und brachte es auf den Tisch in Gefäßen mit langem Halse und enger Öffnung, wo er mit seinem Schnabel leicht hineinlangen konnte. „Folge meinem Beispiel", rief ihm der Storch zu. „Tue, als wenn du zu Hause wärest." So aß er ebenfalls alles allein, während der Fuchs zu seinem größten Ärger nur das Äußere des Geschirrs belecken konnte und hungrig wieder abziehen musste. (Quelle: Karibu Sprachbuch 4, S. 89. (2018). Westermann Gruppe, Braunschweig)

Die Moral dieser Fabel ist? (!Wer nichts wagt, der nicht gewinnt.) (Was du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem anderen zu.) (!Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte.)



2. Der Adler und der Sperling


Der Adler rief alle Vögel zusammen und prahlte: „Wer von euch vermag so stark zu schreien wie ich?' Keiner der Vögel ließ sich vernehmen. „Und wer von euch kann sich mit mir im Ringkampf messen?", fragte der Adler. Und wieder ließ sich keiner vernehmen. „Und wer von euch kann so hoch emporfliegen wie ich?" Da rief der Sperling, der wegen der Prahlerei des Adlers in Wut geraten war, ganz laut: „Ich, Adler, ich kann höher fliegen als du!"

„Du?", wunderte sich der Adler und mit ihm die anderen Vögel. „Ja, ich!", beharrte der Sperling. „Wir können ja sofort unsere Kräfte messen!" So stellte sich der mächtige Adler neben den kleinen Sperling, der Adler breitete seine gewaltigen Flügel aus, und in diesem Augenblick sprang ihm der Sperling unbemerkt auf den Rücken.

Der Adler nahm das gar nicht wahr und trug den Sperling hoch, hoch empor bis auf den allerhöchsten Felsen und dort rief er: „Nun, wo bist du denn, Sperling?" „Hier!", ertönte es knapp über dem Adler. Der Adler staunte darüber und flog noch höher, bis über die weißen Wolken, und dann rief er abermals: „Nun, wo bist du denn, Sperling?" Der Sperling plusterte sich auf dem Rücken des Adlers auf und antwortete: „Hier!"

Da wurde der Adler zornig. Abermals breitete er seine Schwingen aus, um noch höher zu fliegen, doch er hatte keine Kraft mehr. Er stürzte wie ein Stein in die Tiefe und über ihm flatterte lustig der Sperling in die Lüfte. (Quelle: Karibu Lesebuch 4, S.112. (2018). Westermann Gruppe, Braunschweig)

Die Moral dieser Fabel ist? (Hochmut kommt vor dem Fall, beudeutet: Arrogantes und angeberisches Verhalten führt zum Scheitern.) (!Eine Hand wäscht die andere.) (!Lügen haben kurze Beine.)



3. Der Löwe und die Stiere

Eine zärtliche und enge Freundschaft verband vier junge kräftige Stiere. Ein Löwe, der in einem nahen Wald seinen Schlupfwinkel hatte, beobachtete sie aus sicherer Entfernung und seine Begierde nach ihnen wuchs von Tag zu Tag.

„Vor diesen acht spitzen Hörnern", sagte er sich aber, „müsste ich fliehen! Ja, diese vier Stiere könnten mich sogar töten, wenn sie mich gemeinsam angreifen. Aber ich weiß, was ich tun muss!" Er verbarg sich am Rand der grünen, saftigen Wiesen, auf der die Stiere weideten, und wartete geduldig, bis sich einer von den anderen ein wenig entfernte. Dann schlich der Löwe hin und flüsterte dem Stier zu: „Ah, du bist es, den die anderen drei verspotten!" Dem nächsten Stier erzählte er: „Die anderen drei sind eifersüchtig auf dich, weil du größer und schöner bist als sie."

Am Anfang hörten die Stiere nicht auf den Löwen, aber bald fingen sie an, sich gegenseitig zu misstrauen. Sie gingen nicht mehr gemeinsam auf die Weide und nachts rückten sie voneinander ab. Als der Löwe schließlich die Nachricht verbreitete, die vier Stiere wollten sich gegenseitig bekämpfen, weil jeder der Stärkste sein und die anderen von der Weide verjagen wolle, da fielen sie einander sofort in heller Wut an. Bald sahen die vier prächtigen jungen Stiere nicht mehr prächtig aus. Sie schlugen mit ihren Hufen aufeinander ein und zerfetzten sich mit ihren Hörnern die Lenden. Als der Löwe einen von ihnen anfiel, tötete und fortschleppte, kamen die anderen ihrem Gefährten nicht zu Hilfe. Der Löwe zeriss bald danach den zweiten, dann tötete er den dritten und auch der vierte Stier wurde in einigen Tagen, als der Löwe wieder Hunger hatte, dessen Opfer. (Quelle: Karibu Lesebuch 4, S. 114. (2018). Westermann Gruppe, Braunschweig)

Die Moral dieser Fabel ist? (!Wer das Geringe nicht ehrt, ist das Große nicht wert.) (!Wer alles haben will, bekommt am Ende nichts.) (Nur wer sich vertraut und zusammenhält, gewinnt am Ende.)



4. Die beiden Frösche

Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war.

Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken. Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: Die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen, und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück. Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab, und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: „Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb's auf!" Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank. Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen, er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien. (Quelle: Karibu Lesebuch 4, S. 113. (2018). Westermann Gruppe, Braunschweig)

Die Moral dieser Fabel ist? (Wer nicht aufgibt, der wird erfolgreich sein.) (!Auch Schwächere können stärkeren helfen.) (!Wer einmal Lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.)



5. Der Fuchs und der Rabe

Es saß ein Rabe, ein Stück Käse im Schnabel. Der schlaue Fuchs, der nach dem Käse gierte, umgarnte nun den Vogel, wie ich es euch erzähle:

„Wie schön sind deine Flügel? Rabe, scharf dein Auge, ansehnlich ist dein Nacken, deine Brust ist wie vom Adler, und mit den Krallen bist du allen Tieren überlegen! Und solch ein Vogel, der ist stumm und muckst sich nicht?"

Bei solchem Lob schwoll die Brust des Raben, und aus dem Schnabel ließ er den Käse fallen, um zu krächzen. Das Füchslein fing ihn auf und höhnte: „Du bist ja gar nicht stumm, hast vielmehr Stimme, hast alles, Rabe, bloß Verstand, der fehlt dir." (Quelle: Karibu Lesebuch 4, S. 113. (2018). Westermann Gruppe, Braunschweig)

Die Moral dieser Fabel ist? (!Wer anderen eine Grübe gräbt, fällt selbst hinein.) (Wer zu viel auf Schmeicheleien hört, kann leicht überlistet werden. ) (!Wer alles haben will, bekommt am Ende nichts.)