Wasch- und Seifenpflanzen: Von Seife zum modernen Turbo-Waschmittel

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Seifeherstellung - ein echtes Kunsthandwerk

Es wurde nach immer besseren Rezepte für die Herstellung von Seife gesucht. Im arabischen Raum vermischten die Menschen verschiedene Öle und Fette und ersetzten die Asche durch Soda ersetzt. So erhielten sie reinere, effektivere und hübschere Produkte. Sie fanden ein Rezept, mit dem die Seife sogar fest wurde. Die festen Seifen wurden in Stücke geschnitten und konnten problemlos gelagert und transportiert werden. Diese Seifen waren damals viel praktischer als die flüssigen Schmierseifen. Nach und nach entwickelte sich die Seifenherstellung zu einem echten Kunsthandwerk heran. Es wurden Seifensiedereien eröffnet, in denen die Seifen-Profis Seife herstellten und immer neue Rezepturen ausprobierten.

Weg der Seifenrezepte nach Europa..png

Wie du auf der Karte sehen kannst gelangten die verbesserten Seifenrezepte schließlich nach Europa. Besonders in Südfrankreich wurden sehr viele Seifensiedereien eröffnet. Sie setzten den Seifen Geruchsstoffe zu und verwendeten besonders teure, edle Zutaten. Seife wurde zu einem richtigen Luxusprodukt!

Französische Seife - damals ein echtes Luxusprodukt. Noch heute wird in Südfrankreich eine der besten Seifen hergestellt.

Allerdings wurde diese Entwicklung für den Großteil der Bevölkerung zu einem großen Problem: Seife wurde immer teurer. Die meisten Haushalte konnten sich deshalb keine Seife mehr leisten. Nur die reichen oder adeligen Familien hatten genug Geld, um sich Seife zu kaufen.


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Wie konnten die ärmeren Leute sich selbst und ihre Kleidung sauber kriegen, wenn sie sich keine Seife kaufen konnten?


Aus dem teuren Luxusprodukt wird ein billiges Massenprodukt

Vor etwa 250 Jahren wurden Maschinen erfunden, welche die Arbeit für die Menschen erledigen konnte. Sie konnten sogar viel mehr arbeiten und schwerer arbeiten als die Menschen, ohne dabei müde zu werden oder ein Pause zu benötigen.


Nur zur Info
Die Expertinnen und Experten nennen diese Zeit die Industrialisierung. Hätte es sie nicht gegeben, gäbe es heute keine Fabriken, keine Massenproduktion, keine Eisenbahn, keine Autos, und so weiter!


Mit diesen Maschinen konnte man zum Beispiel Seife herstellen. Dann fand man heraus, wie man viel billiger, einfacher und in rauen Mengen an die Zutaten für Seife gelangen konnte.

Es passte einfach alles perfekt zusammen: Es konnte jetzt sehr viel Seife produziert werden. Aber damit noch nicht genug. Die maschinell hergestellte Seife war viel billiger. Das bedeutete, dass sich viel mehr Menschen Seife kaufen konnten.

So sahen die Verpackungen der billigen Kernseifen aus - Sogar extra mit dem Bild einer wäschewaschenden Frau mit Bleuel!

Seife sollte nicht nur billig sein, sondern auch gut waschen!

Die Menschen hatten immer mehr Kleider. Das lag daran, dass auch die Kleider von Maschinen hergestellt wurden und deshalb immer billiger wurde. Weil sie mehr Kleider hatten, mussten sie auch öfter waschen.

Heute gibt es ganz viele verschiedene Waschmittel.

Mit der einfachen Kernseife konnten die Menschen ihre Kleider zwar waschen, aber wirklich gut war ihre Waschwirkung leider nicht. In den Laboren wurde geforscht, ob es denn effektivere Seifen gibt und wie man sie herstellen kann. Die Forschung brachte so das erste Waschmittel heraus. Schnell war es überall billig zu kaufen.

Bis heute entwickeln sich die Waschmittel permanent weiter. Mittlerweile bestehen sie aus ganz vielen verschiedenen Stoffen, die teilweise garnichts mehr mit Seife zu tun haben.

Aber: Es gibt fast keinen Fleck, den sie nicht aus einem Kleidungsstück entfernen könnten!



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