Hypertextgeschichte: Ein Urlaub mit Folgen/fuhr sie doch mit ihren Eltern mit

Aus ZUM Grundschullernportal

Die Nachbarn wollten auch verreisen. Darum musste Jana doch mit ihren Eltern in den Urlaub fahren.

„Heute gehen wir früh schlafen“, sagte Mama. „Du brauchst nicht traurig zu sein. Du wirst dort bestimmt neue Freunde finden.“ „Ich möchte aber nicht mitkommen“, murmelte Jana. „Ich verspreche dir, du wirst dort Spaß haben.“ „Na gut“, sagte Jana leise. „Dann geh jetzt schlafen“, sagte Mama und deckte sie zu.

Am nächsten Morgen packten Mama und Papa das Auto. Alle waren aufgeregt – außer Jana. „Alle einsteigen!“, rief Papa. „Jana, warst du schon auf der Toilette? Ich möchte nicht, dass du das Auto nass machst.“ „Ja, Papa. Und übrigens – ich mache mir nicht in die Hose!“, rief Jana. „Haben sich alle angeschnallt?“, fragte Papa. „Jaaaaa!“, riefen alle. „Dann geht’s jetzt los!“


Jana langweilte sich bald. „Darf ich meinen Nintendo DSi haben?“, fragte sie. „Ja, aber nur eine halbe Stunde.“ „Eine Stunde!“ „Nein.“ „Bis wir ankommen?“ „Na gut – aber dann räumst du dein Zimmer auf, sobald wir nach Hause kommen.“„Schon gut. Ich hab’s kapiert.“


Sie fuhren und fuhren, bis sie an der Raststätte Wetterau ankamen. „Was möchtest du essen?“, fragte Mama. „Kartoffelpüree mit Seelachsfilet und Zitrone.“ „Willst du nichts von McDonald’s?“ „Nein, ich will erwachsen sein.“ „Okay. Einmal Kartoffelpüree mit Seelachsfilet und Zitrone bitte.“ „Mit Remoulade oder Mayo?“ „Gibt’s auch Ketchup?“, fragte Jana. „Pssst, Jana. Nein, kein Ketchup.“ „Oh Mann …“ „Dann nimm Remoulade.“ „Okay, Madam“, sagte der Verkäufer. „Bitteschön. Zahlen können Sie dort hinten und dort gibt’s auch Getränke.“„Was willst du trinken, Jana?“ „Cola.“ „Dafür bist du zu klein.“ „Bitte?“ „Na gut, ist schon gut.“ Nach dem Essen fuhren sie weiter.

Am Abend kamen sie endlich im Ferienhaus an. Jana war müde und ging direkt schlafen. Sie wartete nur noch darauf, dass endlich der Morgen kam. Am nächsten Tag gingen alle frühstücken. Jana hatte zuerst ein mulmiges Gefühl, aber dann merkte sie, dass die anderen Kinder nett waren.


Nach dem Frühstück spielten viele Kinder draußen auf dem Hof.Sie sahen Jana und schauten neugierig zu ihr. Jana erschrak kurz, aber dann kam ein Junge auf sie zu. „Willst du mit uns spielen?“ „Gerne“, sagte Jana. Sie spielten Fangen, Verstecken und bauten mit Stöcken und Steinen eine kleine Hütte im Wald. Jana hatte so viel Spaß, dass sie gar nicht merkte, wie weit sie sich vom Haus entfernt hatten.


Plötzlich hielten alle Kinder inne. „Wo sind wir eigentlich?“, fragte eines der Mädchen. Sie sahen sich um – kein Ferienhaus, kein Weg, nur Bäume.

Ein Urlaub mit Folgen 3b.png

„Oh nein, wir haben uns verlaufen!“, rief jemand. Die Stimmung wurde still. Einige Kinder hatten Angst. Auch Jana spürte ein Kloß im Hals. Aber dann sagte ein Junge: „Lasst uns zusammenhalten. Wir finden den Weg zurück – gemeinsam.“ Die Kinder überlegten. „Wir sind doch am großen Stein vorbeigelaufen, und da war ein knorriger Baum mit einem Vogelhäuschen!“ „Ja! Und dann ging es rechts runter!“ Schritt für Schritt tasteten sie sich zurück. Sie halfen einander über umgestürzte Äste, hielten sich an den Händen, und redeten sich Mut zu. Nach einer ganzen Weile rief plötzlich jemand: „Da ist das Ferienhaus!“ Alle Kinder rannten los, lachten und fielen sich in die Arme.


Die Eltern hatten sich schon Sorgen gemacht – doch jetzt waren sie erleichtert. „Wo wart ihr denn?“, fragte eine Mutter. „Ein bisschen zu weit im Abenteuer“, sagte Jana und grinste. Am Abend saßen sie alle zusammen am Lagerfeuer. Jana schaute in die Flammen und lächelte. Sie hatte nicht nur ein kleines Abenteuer erlebt – sie hatte auch Freunde fürs Leben gefunden.