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Aktuelle Version vom 6. April 2020, 19:28 Uhr
Diese Seite beschreibt das Erstellen von Stop-Motion-Filmen mit einer Schülergruppe. Die vorliegende Unterrichtsidee wurde während dreitägiger Projekttage mit einer 16-köpfigen Schülergruppe der Klassen 2-4 durchgeführt.Das Projekt trug folgenden Titel:
Als die Bilder laufen lernten: Stop-Motion
Hast du Lust deinen eigenen Film zu drehen? Wir wollen gemeinsam Stop-Motion-Filme drehen - das sind Filme, die aus vielen Einzelbildern zusammengesetzt sind. Das ist zwar aufwendig, aber es ist relativ einfach. Wir verwenden dazu Lego-Figuren oder andere Dinge, die man bewegen kann. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Definition
Stop-Motion ist eine Filmtechnik. Die Bewegung der Objekte und Personen wird dadurch hergestellt, dass Einzelaufnahmen von unbewegten Objekten angefertigt werden. Die Objekte und Personen werden nach jedem Foto geringfügig verändert. Durch das schnelle Hintereinanderreihen dieser Bilderreihen entsteht die Illusion einer Bewegung.[1]
Stop-Motion-Filme können sehr unterschiedlich sein, da sich grundsätzlich alle möglichen unbeweglichen Objekte eignen. Die häufigsten Arten sind jedoch:
- Bei der Cut-Out-Animation werden ausgeschnittene Objekte aus Papier bewegt
- Beim Brickfilm bestehen alle Personen und Objekte aus Legosteinen
- Bei der Knetanimation bestehen die Objekte und Personen aus Knetmasse
Lernziele
- Mediekompetenz: technische Fähigkeiten im Umgang mit Tablet und Computer einüben, eigene Medien erstellen/gestalten, Medienproduktionen (wie bspw. die bei Kindern bekannte Serie "Shaun das Schaf") verstehen, einfache Kriterien der Fotografie verstehen (Licht/Schatten, Schärfe, Kameraposition)
- Deutsch: Texte schreiben, Texte präsentieren, Texte sinngestalend vorlesen, unabhängig davon kann die Erstellung und Vertonung eines Stop-Motion-Films mit dem "Darstellenden Spiel" verglichen werden (siehe auch Bildungsstandards der KMK für das Fach Deutsch)
- künstlerischer Bereich: Malen und bauen von Kulissen, Arrangieren von Objekten und Personen, Wirkung von Musik und Geräuschen, Kameraposition
Software
Für die Durchführung des Projekts wurde die kostenlose App "Stop Motion Studio" verwendet. Auf der Seite des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg wird die App ausführlich vorgstellt. Dort findet sich auch ein Handout zur Benutzung. Die App bietet außerdem eine Pro-Version an: Hauptunterschiede sind vor allem die Remote-Kamera und das Einfügen von Toneffekte, die mitgliefert werden.
Lernarrangement
Vorbereitungstreffen
- kurze Vorstellung des Projekts
- Betrachten eines Beispielfilms (Brickfilm), um die Fantasie der Kinder anzuregen
- Hinweis, dass Kinder selbst Lego, Playmobil, o.ä. für ihre Filme mitbringen sollen
Wie ensteht ein Film?
Ein Film besteht immer aus vielen Einzelbildern. Unser Gehirn verarbeitet diese Einzelbilder so, dass wir eine Bewegung sehen.[2]. Um den Kindern dies zu verdeutlichen kann ein Thaumatrop oder ein Daumenkino gebastelt werden.
Folgender Film fasst die Geschichte der bewegten Bilder für Kinder gut zusammen:
Thaumatrop basteln
Das Thaumatrop, auch Wunderscheibe genannt, ist eine runde Scheibe. Auf jeder Seite der Scheibe befindet sich ein Bild (bspw. Käfig und Vogel). An den gegenüberliegenden Seiten der Scheibe sind Fäden befestigt, mit denen sich die Scheibe schnell drehen lässt. Dabei verschmelzen beide Bilder zu einem Bild, der Vogel sitzt im Käfig.[3]
Als Materialien bieten sich hier Bierdeckel an, die beklebt werden können. Natürlich funktioniert auch normaler Karon. Die folgenden Vorlagen können verwendet werden. Kreative Kinder erfinden auch gerne eigene Motive. Die Variante mit Stab bietet oftmals einen deutlicheren Effekt, da die Scheibe mit dem Stab schnell zwischen den Händen gedreht werden kann.
Weitere Vorlagen finden sich beispielsweise auf den Seiten des Landesmedienzentrums BW oder in der Broschüre "Die TRICKBOXX" (siehe unten).
Daumenkino
Das Daumenkino kommt schon sehr nah an Stop-Motion-Filme heran. Gleichzeitig ist die Erstellung eines Daumenkinos natürlich auch deutlich aufwendiger als ein Thaumatrop. Es muss dementsprechend mehr Zeit eingeplant werden. Auch hier gibt es sicherlich Kinder, die selbst aktiv werden und ein eigenes Daumenkino zeichnen. Für weniger kreative Kinder können fertige Vorlagen zur Verfügung gestellt werden, die nur noch ausgemalt werden müssen.
- Daumenkino-Vorlagen bei Daumenkino-Freunde
- Daumenkino-Vorlagen beim WDR
- Daumenkino-Vorlagen bei Toggo
Wie entsteht ein Stop-Motion-Film?
Einige Regeln werden mit den Kindern erarbeitet:
- Kamera darf sich nicht bewegen! Für Tablets bietet sich hier ein Tischständer an (z.B. AmazonBasics Tablet-Ständer, verstellbar). man muss sich allerdings im klaren sein, dass das Antippen des Tablets zum Auslösen immer auch eine Bewegung verursacht. Wer ganz genau sein möchte, kann auch die Funktion der "Remote Kamera" (Achtung, nur in der Pro Version!) verwenden und ein zweites Tablet/Handy als Fernbedienung benutzen.
- Aufpassen, dass nichts umfällt (z.B. durch Wind oder Unachtsamkeit). Dann muss die ganze Szene von vorn gedreht werden.
- Licht/Helligkeit nicht verändern. Dieser Punkt schließt normalerweise ein Fotografieren im Freien aus, da sich die Lichtverhältnisse durch Schatten und den Lauf der Sonne ständig verändern.
- Figuren immer nur ein kleines Stück verschieben.
Film drehen
- In Kleingruppen überlegen sich die Kinder Geschichten für einen Film. Um die Kamerapositionen, Kulissen und Personen im Voraus planen zu können, bietet es sich an ein Storyboard [4] anzufertigen. Vorlagen dazu finden sich bspw. in der Broschüre "Die TRICKBOXX" (siehe unten) oder bei Stop Motion Classroom.
- Anschließend werden die Kulissen gebaut oder gemalt. Die Hintergründe können auf großes weißes Papier gemalt werden.
- Filmdreh: Fotos machen
Vertonen
Da ein Stop-Motion-Film nur aus Bildern besteht, besitzt er zunächst keinen Ton. Mit der App "Stop Motion Studio" lässt sich aber problemlos Text einsprechen. Dies geschieht "live", während der Film läuft. Die Aufnahme kann anschließend angehört und ggf. wiederholt werden. Mit der Pro Version der App lassen sich auch Geräusche wie Quietschen, Applaus, etc. einfügen.
Materialien
- Broschüre „Die TRICKBOXX - Ein Leitfaden für die Praxis“ bei der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg
Weblinks
- Stop Motion Legetrickfilme bei Materialwiese
- Workshop: Trickfilme mit der App Stop Motion Studio beim Landesmedienzentrum BW
- Vom Daumenkino zum digitalen Trickfilm beim Landesmedienzentrum BW
- Projektbeschreibung: Wir erstellen einen Stop-Motion-Film bei Idealistik
- Der Zauberer Korinthe - Ein Stop Motion Film der Klasse 3b aus Neunhof (Nürnberg)
- Momo als Stop-Motion-Film bei "Herr Emrich schreibt"
- ↑ vgl. Seite „Stop-Motion“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Juli 2018, 20:51 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stop-Motion&oldid=179448994 (Abgerufen: 28. Juli 2018, 13:31 UTC)
- ↑ Näheres bei Seite „Bewegte Bilder“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Juni 2017, 06:53 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bewegte_Bilder&oldid=166125768 (Abgerufen: 28. Juli 2018, 14:23 UTC)
- ↑ vgl. Seite „Thaumatrop“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. Juni 2018, 00:53 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thaumatrop&oldid=177925328 (Abgerufen: 28. Juli 2018, 14:26 UTC)
- ↑ Seite „Storyboard“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 31. März 2018, 13:05 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Storyboard&oldid=175608938 (Abgerufen: 28. Juli 2018, 18:34 UTC)