Einladung
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Allgemeines
Einladungen als Textsorte spielen in der Lebenswirklichkeit von Grundschülern eine größere Rolle. Viele Kinder haben selbst schon mehrere Einladungen zu verschiedenen Gelegenheiten - meist Geburtstagen - bekommen oder auch schon selbst Einladungen verschickt. Die Textsorte, deren Funktion und ggf. auch schon deren Aufbau sind also den Kindern bekannt. Dieses Vorwissen kann man sich im Unterricht zunutze machen. Da Einladungen in der Regel Texte sind, die mit relativ wenigen Worten auskommen, können auch schon in der Schuleingangsphase (Klasse 2) Texte dieser Art geschrieben werden. Allerdings bieten Einladungen durchaus auch Raum für inhaltliche Erweiterungen, so dass die Behandlung dieser Textsorte auch noch in Klasse 3 sinnvoll erscheinen kann.
Demzufolge ist das Material dieses Lernarrangements so aufgebaut, dass auch jüngere Schüler*innen damit zurecht kommen können. Da zu allen Arbeitsmaterialien auch die Quelldateien zur Verfügung stehen, können diese auch leicht an die eigene Lerngruppe angepasst werden.
Bezüge zu den Bildungsstandards Grundschule Deutsch
Folgende Kompetenzanforderungen aus den Bildungsstandards der KMK für das Fach Deutsch werden in diesem Lernarrangement schwerpunktmäßig integriert:
- Texte planen: Schreibabsicht, Schreibsituation, Adressaten und Verwendungszusammenhang klären, sprachliche und gestalterische Mittel und
- Ideen sammeln: Wörter und Wortfelder, Formulierungen und Textmodelle.
- Texte schreiben: verständlich, strukturiert, adressaten- und funktionsgerecht schreiben.
- Texte überarbeiten: Texte an der Schreibaufgabe überprüfen, Texte auf Verständlichkeit und Wirkung überprüfen, Texte in Bezug auf die äußere und sprachliche Gestaltung und auf die sprachliche
Richtigkeit hin optimieren, Texte für die Veröffentlichung aufbereiten und dabei auch die Schrift gestalten.
Kriterien
Folgende Kriterien können auf inhaltlicher Seite an Einladungen angelegt werden:
- Die Einladung beginnt mit einer Anrede der eingeladenen Person
- Zu Beginn der Einladung wird erläutert, wozu eingeladen wird
- Es wird erwähnt, wann und wo die Veranstaltung stattfindet
- Es wird erklärt, was ggf. mitgebracht werden muss
- (Es wird um Rückmeldung bzgl. des Kommens gebeten)
- Die Einladung endet mit einer (kurzen) Grußformel, die die Unterschrift des Absenders enthält
Folgende Kriterien sollten auf sprachlicher Seite mindestens an Einladungen angelegt werden:
- Der Text ist in klar abgegrenzten Sätzen formuliert.
- Der Text ist in vollständigen Sätzen formuliert.
- Nomen und Satzanfänge sind groß geschrieben.
Folgende Kriterien können auf sprachlicher Seite zusätzlich an Einladungen angelegt werden:
- Wiederholungen und eintönige Satzanfänge wurden vermieden.
- Es wurden treffende Nomen, Verben und Adjektive verwendet.
- Es wurden keine grammatischen Fehler gemacht.
Folgende Kriterien können auf formaler Seite an Vorgangsbeschreibungen angelegt werden:
- Der Text ist gut lesbar und sinnvoll gegliedert notiert.
- Es wurden keine Rechtschreibfehler gemacht.
Vorüberlegungen
Es gibt verschiedene Anlässe, die sich für das Schreiben von Einladungen in der Grundschule eignen. Insbesondere jahreszeitbezogene Anlässen könnten im Rahmen des Lernarrangements berücksichtigt werden.
- Geburtstagseinladungen
- Klassenfeste, z.B.: Herbstfest, Weihnachtsfeier, Spielefest
- Schulfest
- Mottopartys, z.B.: Halloween, Fußballparty
Da Einladungen zu den eher einfach zu bewältigenden Schreibanlässen gehören, werden sie vielleicht als einer der ersten kriteriengeleiteten Schreibanlässe im Deutschunterricht eingesetzt. Für diesen Fall kann es hilfreich sein, diese Textsorte mit einem Verfahren einzuführen, welches Maik Philipp als "explizite Vermittlung" beschreibt.[1] Eine ausführlichere Darstellung einer beispielhaften Unterrichtsreihe, die auf dieses Verfahren zurückgreift, findet sich hier.
Lernarrangement: Rezepte schreiben
Folgendes Lernarrangement soll Ideen zur konkreten unterrichtlichen Umsetzung geben.
Baustein 0: Allgemeines Material
Bogen zur Selbstkontrolle Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB0-Selbsteinschatzungsbogen.pdf
Mit Hilfe dieses Bogens können die Lernenden ihren Text am Ende des Schreibprozesses selbständig kontrollieren. |
Bogen zur Rückmeldung durch Schreibkonferenz Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
Mit Hilfe dieses Bogens können die Lernenden sich gegenseitig Rückmeldung im Rahmen einer Schreibkonferenz geben. |
Bogen zur Rückmeldung durch Lehrkraft Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
Mit Hilfe dieses Bogens kann die Lehrkraft Rückmeldung an den Autoren geben. |
Rückmeldebogen allgemein
Rückmeldebogen, der den oberen Bögen inhaltlich gleicht. Kriterien wurden nur leicht abgewandelt und er kann für Schreibkonfernezen ebenso wie für Lehrerrückmeldung eingesetzt werden. |
Vorstrukturiertes Schreibpapier Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB_3_-_Vorstrukturiertes_Schreibpapier.pdf
Auf diesem vorstrukturierten Schreibpapier kann eine Vorgangsbeschreibung notiert werden. |
Baustein 1: Rezepte selbst durchführen
Der wichtigste Baustein in diesem Lernarrangement ist natürlich das Planen, Schreiben und Überarbeiten von Rezepten. Erfährungsgemäß hilft es den Kindern am meisten, wenn sie zu Beginn selbst etwas zubereiten (in diesem Falle ein gesundes Müsli).
Es empfiehlt sich ein bebildertes Rezept ohne Worte. Dies hat den Vorteil, dass sich die Kinder auf die einzelnen Arbeitsschritte konzentrieren können. Ein geschriebenes Rezept könnte im Hinblick auf die im Anschluss folgende Vorgangsbeschreibung einschränken.
Gesundes Müsli - Rezept
Rezept für das gesunde Müsli in Textform (= Vorgangsbeschreibung) und in Form von Bildern |
Unter Umständen kann es als weitere Unterstützung hilfreich sein, dass die Kinder direkt nach dem Schreiben des Rezeptes das Vorgehen in Stichpunkten notieren. Nachfolgend sind hierzu Beispielarbeitsblätter angegeben:
Müsli in Stichpunkten Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
In diesem Begleitheft können die Lernenden begleitend zum Lernarrangement Satzanfänge, Fachbegriffe und thematisch passende Verben und Adjektive sammeln. |
Müsli in Stichworten
Anhand der Fotos gehen die Kinder den Vorgang noch einmal Schritt für Schritt durch und notieren sich Stichwörter, aus denen Sie später die Vorgangsbeschreibung anfertigen. |
Im Folgenden stehen die Fotos der Arbeitsschritte zur Verfügung:
Baustein 2: Zu Erklärvideos schreiben
Da es nicht immer möglich ist, eine Vorgangsbeschreibung auf Grundlage einer konkret durchgeführten Handlung zu schreiben, kann man stattdessen auch zu einer Videovorlage schreiben. Der Vorteil ist hier im Vergleich zum Schreiben zu Bildern, dass Handlungen eher als solche zu erkennen sind. Zudem können sich unsichere Schreiber das Video ggf. mit Hilfe eines Tablets/Smartphones mehrfach ansehen.
Folgende Videos sind hierzu verfügbar
Eine ausführliche Darstellung des Vorgehens findet sich im Blog von Herrn Emrich: http://emrich.in/?p=555
Baustein 3: Begleitheft
Das vorliegende Begleitheft beinhaltet zum einen die o.g. Kriterien, zum anderen textsortenspezifische Wortsammlungen zu gebräuchlichen Nomen, Verben und Adjektiven, sowie verschiedenen Satzanfängen. Das Heft kann somit als Hilfsmittel im Schreibprozess der Kinder dienen.
Zur Erarbeitung der Inhalte des Heftes kann die Graffiti-Methode genutzt werden. Hierbei wird die Lerngruppe in Kleingruppen á 4-5 Kindern eingeteilt. Auf Tischen wird den Kindern je ein Themenplakat bereitgestellt (siehe Download), welches einen Bereich des Heftes abbildet. Der Reihe nach besuchen die Kleingruppen dann die einzelnen Stationen. Dort können sie dann entweder Wörter und Wendungen zu dem Plakat ergänzen oder bereits gesammeltes Wortmaterial in ihr eigenen Heft übernehmen.
Begleitheft Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen Begleitheft_Vorgangsbeschreibung.pdf
In diesem Begleitheft können die Lernenden begleitend zum Lernarrangement Satzanfänge, Fachbegriffe und thematisch passende Verben und Adjektive sammeln. |
Plakate Graffiti-Methode Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB10_-_Unterlagen_Graffiti.pdf
Tischvorlagen zur Sammlung von Begriffen. |
Baustein 4: Erklärvideos drehen
Neben dem Schreiben von Rezepten als schriftliche Vorgangbeschreibung lassen sich im Rahmen eines solchen Lernarrangements auch digitale Vorgangsbeschreibungen in Form von Erklärvideos erstellen. Eine ausführliche Darstellung dieses Bausteins findet sich im Blog von Herrn Emrich: http://emrich.in/?p=543#more-543
Die Materialien dieses Vorhabens sind folgende:
Einen Drehplan erstellen Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB_4_-_Arbeitsauftrag_Drehplan.pdf
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Arbeitsauftrag Gruppenarbeit Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB_4_-_Arbeitsauftrag_Gruppenarbeit.pdf
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10 goldene Regeln für das Erklärvideo finden Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
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10 goldene Regeln für das Erklärvideo finden Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
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Baustein 5: Ergänzende Übungen
Folgende Bausteine können entweder den inhaltlichen Schwerpunkt einer Unterrichtsstunde bilden oder im Rahmen der Hausaufgaben bzw. einen Arbeitsplanes durch die Kinder bearbeitet werden.
Arbeitsauftrag anziehen Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB_7_-_Arbeitsauftrag_Anziehen.pdf
Das morgendliche Anziehen als Vorgangsbeschreibung notieren. |
Tom tut Tütensuppe machen Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen AB_8_-_Tom_tut_Tütensuppe_machen.pdf
Ein Arbeitsblatt, in dem die häufige Verwendung des Verbs "tun" verbessert werden soll. |
Toast Hawaii Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
Ein Arbeitsblatt, in dem die häufige Wortwiederholungen verbessert werden sollen. |
Erdbeershake Zur Infoseite mit Lizenzhinweisen
Rechtschreibfehler in einem Rezept verbessern |
Satzanfänge
Die Kinder müssen für passende Satzanfänge sensibilisiert werden. Hier einige Vorschläge:
- Für den Beginn: erst einmal, am Anfang, als Erstes, zuerst, zunächst, zu Beginn, anfangs
- Für den Hauptteil: dann, danach, jetzt, gleich darauf, nun, als Nächstes, nun, nachdem, daraufhin, anschließend, wenn ich damit fertig bin
- Für das Ende: zuletzt, als Letztes, am Ende, schließlich, zum Schluss, letztlich, schlussendlich
Weblinks
- Vorgangsbeschreibungen im Wiki der ZUM
- Rezepte zu Videos schreiben (Blog von Herrn Emrich)
- Erklärvideos im Deutschunterricht (Blog von Herrn Emrich)
Literatur
- ↑ M. Philipp: Grundlagen der effektiven Schreibdidaktik. S. 70ff.