Benutzer:Clara Kohler/Text 154
Es war ein ganz normaler Tag, als uns ein Lehrer sagte, dass Herr Fuszehnagel krank ist. Da hat die Schulleiterin Frau Loch gesagt: „Ich hoffe, man kann euch eine dreiviertel Stunde alleine lassen. Es kommt dann auch ein Lehrer.“ Nach einer halben Stunde sah Maxi auf seinem Handy, dass ein Löwe aus einem Zoo ausgebrochen ist und er frei rumläuft. „Passen Sie auf sich auf.“ Man hat ihn mit einem Stück Fleisch in die Schule gelockt, aber die Kinder sahen ihn nicht, wie er ins Gebäude kam. Dann hörten wir was im Flur. Da sagte Lisa: „Das ist nur unser Paul.“ Da kam ein Löwe in unser Klassenzimmer, aber er ist durch die Wand gelaufen, weil ein Loch in der Wand war. Wie hat er das denn gesehen? Aber wir fragten das gar nicht. Er schrieb auch schon: „Hallo, ich bin Herr Lion“, und legte sich auf den Tisch. Und dann machte er mit uns Wurzelrechnen und Geografie. Also hockten wir uns auf unsere Stühle und machten das, was Herr Lion uns an die Tafel schrieb, weil wir nicht in den Schrank wollten, denn da ist es sehr dunkel. Nach einer Zeit kam Frau Loch mit ihrer roten Lederhose und feuerroten Haaren. Eigentlich war sie immer böse, aber als sie den Löwen gesehen hat, war sie ganz blass, sodass man sie mit einem Käse vergleichen konnte. Aber Herr Lion beachtete sie gar nicht, und er schrieb weiter. Er musste ja mit uns Aufgaben machen. Aber unser Klassenzimmer roch nach alten, stinkenden Socken. Das hat unsere ganze Klasse mir ins Ohr geflüstert, obwohl es draußen nach Lavendel roch. Da wäre ich lieber draußen als hier drinnen. Alle warteten auf die Pause. Endlich hatten wir Pause, aber Herr Lion ließ uns nicht raus. Er schrieb an die Tafel, dass es keine Pause gibt, weil wir noch nicht fertig mit der Aufgabe sind. Wir machten dann noch die Aufgabe fertig, aber als wir fertig waren, war die Pause vorbei. Also blieben wir doch im Klassenzimmer. Dann war der Löwentag auch fertig, und ich ging nach Hause. Auf dem Weg sagte ich zu Lisa, weil ich immer mit ihr ging: „Der Tag war gar nicht so schlecht.“ „Oh ja, das war ein cooler, aber auch ein verrückter Tag“, da stimmte ich dir zu.
