Hypertextgeschichte: Ein Urlaub mit Folgen/bei den Nachbarn bleiben

Aus ZUM Grundschullernportal

Natürlich sagten die Nachbarn Ja. Sie hatten noch das alte Kinderzimmer ihres Sohnes, der schon lange ausgezogen war. Das Zimmer war nicht ganz Janas Geschmack, aber für zwei Wochen würde es schon gehen. Die Nachbarn waren freundlich – besonders mochten sie ihren Hund „Flocki“, einen großen, wuscheligen Labrador. Flocki war verspielt, lieb und etwas stur. Jana hatte ihn sofort ins Herz geschlossen.


Am Mittwoch fragten die Nachbarn: „Jana, möchtest du mit Flocki Gassi gehen? Nur eine kleine Runde am Waldrand.“ „Gerne!“, sagte Jana. Sie nahm die Leine, und Flocki sprang schon freudig zur Tür hinaus. Zuerst war alles ganz entspannt. Sie liefen an Feldern vorbei, Flocki schnupperte an jeder Ecke.


Doch plötzlich riss er sich los. Ein Hase war über den Weg gehoppelt – und Flocki raste hinterher. „Flocki! Nein! Stehenbleiben!“, rief Jana. Aber der Hund war schon im Wald verschwunden. Jana rannte ihm hinterher. Erst über eine Wiese, dann durch einen kleinen Trampelpfad.Doch bald war sie so tief im Wald, dass sie den Weg zurück nicht mehr kannte. „Flocki? Flocki!“, rief sie. Keine Antwort.


Die Bäume rauschten leise, Vögel zwitscherten, aber Jana wurde mulmig. Es wurde kühler. Und dunkler. Nach einer Weile setzte sie sich auf einen Baumstamm. „Ich hätte nicht so weit laufen sollen“, flüsterte sie.


Da raschelte es plötzlich im Gebüsch. Flocki! Sein wuscheliger Kopf tauchte auf, und er stupste Jana vorsichtig mit der Nase an.

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„Da bist du ja!“, rief sie erleichtert und umarmte ihn. Flocki bellte – einmal, dann nochmal – und drehte sich um. „Willst du mir den Weg zeigen?“ Jana stand auf und folgte ihm. Flocki lief zielstrebig voraus. Ab und zu schnupperte er, bellte leise und wartete.


Nach etwa zwanzig Minuten tauchte endlich die Straße auf, die Jana wiedererkannte. Sie rannte los – und kurz darauf sah sie das Haus der Nachbarn. Sie öffneten die Tür. „Da seid ihr ja endlich! Wir haben uns schon Sorgen gemacht!“ Jana erzählte, was passiert war. „Zum Glück hat Flocki dich gefunden“, sagte die Nachbarin und streichelte den Hund. Am Abend lag Jana müde, aber glücklich im Bett. Sie sah zu Flocki, der schnarchend auf seiner Decke lag. „Heute warst du mein Held“, flüsterte sie.Und als sie einschlief, wusste sie: Manchmal verirrt man sich – aber mit einem guten Freund an der Seite findet man immer wieder nach Hause.