Lernpfad: Künstliche Intelligenz im Deutschunterricht/Hintergrundwissen Schreiben
In Schulen, insbesondere in der Grundschulbildung im Fach Deutsch, ist das Schreiben eine grundlegende Fertigkeit, die nicht nur die schriftliche Kommunikation fördert, sondern auch kognitive und kreative Entwicklungsprozesse bei den Schüler*innen anregt.
Aber was bedeutet es nun zu Schreiben?
Nach Bachmann/Becker-Mrotzek aus dem Jahr 2017 bedeutet Schreiben:
"Eine spezifische sprachliche Handlung, die im Kern auf die selbstständige Produktion von kommunikativ angemessenen und inhaltlich bedeutungsvollen Texten abzielt"
Doch, wenn wir uns diese Definition genauer anschauen, sehen wir, dass wir beim Einsatz von künstlicher Intelligenz den Aspekt der selbstständigen Produktion nicht mehr nutzen können.
Grundsätzlich ist es wichtig, sich die Komponenten des Schreibens näher anzuschauen. Um Schreiben zu können, benötigt es neben der entsprechenden motorischen Ausbildung die Schreibkompetenz sowie einen Schreibprozess.
Bevor du KI-Beispiele erhältst, beginnen wir mit dem Hintergrundwissen zur Schreibkompetenz und dem Schreibprozess.
Schreibkompetenz
- Schreibkompetenz weißt eine prozess- und produktorientierte Seite aus
Produktperspektive | Prozessperspektive |
---|---|
Sprachwerk und Konzeptionalität sowie Ausdruckskompetenz, Kontextualisierungskompetenz, Antizipationskompetenz und Textgestaltungskompetenz | Sprachhandlung und Medialität sowie Planungs,- Formulierungs,- und Überarbeitungskompetenz |
Außerdem fließen folgende Aspekte in die Schreibkompetenz mit ein:
- Deklaratives Wissen
- Metakognitives und Problemlösewissen
- Motivation
- Prozedurales Wissen (motorisch-technisch)
All diese Aspekte können nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern müssen im (Schul-) Alltag immer wieder mit aufgegriffen werden. Kompetenz wird nach Weinert verstanden als
die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.
Ziel der Schreibkompetenz ist es, dass die Schüler*innen die Fähigkeit erlernen eine effektiven, zielgerichteten und adressatenorientierten Text zu produzieren.
Schreibprozess
Der Schreibprozess besteht aus den Komponenten Planen, Formulieren und Überarbeiten (siehe auch Produktperspektive bei Schreibkompetenz).
Bevor ein Text geplant werden kann, müssen die Schreiber*innen bestimmte Bestandteile berücksichtigen. Das sind u.a. das Thema, die formulierte Schreibaufgabe, der Adressat*innenbezug sowie die Schreibmotivation.
Außerdem müssen die Schreiber*innen auf ihre vorhandenen Kenntnisse in Form von Wissen um Thema, zum/r Adressat*in sowie die im Langzeitgedächtnis gespeicherten Lernpläne zurückgreifen.
Planen | Formulieren | Überarbeiten |
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In der Phase des Planens werden Ideen für den Text generiert, strukturiert und das entsprechende (Schreib-) Ziel festgelegt. | In der Phase des Formulierens soll auf das geeignete Vokabular, den Satzstrukturen und auf die Argumentation geachtet werden. | In der Phase der Überarbeitung sollen die Autor*innen/Schüler*innen den entstanden Text auf Kohärenz, Grammatik, Rechtschreibung und Stil prüfen. |
Schreibaufgabe
Sowohl für die Schreibkompetenz als auch für den Schreibprozess ist es wichtig, dass die Schüler*innen eine Schreibaufgabe erhalten, welche den Kompetenzerwerb fördert sowie die Prozesse des Schreibens unterstützen.
In der Literatur heißt es, dass Schreibaufgaben am besten folgende Eigenschaften aufweisen:
- authentisch, motivierend sowie realitätsnah mit nachvollziehbarem Handlungsrahmen
Außerdem muss die Heterogenität jeder Lerngruppe beachtet werden.
Deswegen starten wir nun mit den Aufgaben, indem eine KI das Schreiben unterstützt. Dabei gehen wir analog den oben genannten Schritten vor.
Bist du bereit? Dann los geht's!